Der Große Preis von Brasilien 1992 (offiziell XXI Grande Prêmio do Brasil) fand am 5. April auf dem Autódromo José Carlos Pace in São Paulo statt und war das dritte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1992.
Berichte
Hintergrund
Mit insgesamt sechs Rennwagen reiste McLaren zum dritten WM-Lauf des Jahres nach Brasilien. Es handelte sich dabei um drei Exemplare des bis dahin eingesetzten MP4/6B, die allesamt als Ersatzfahrzeuge zur Verfügung standen, sowie drei Exemplare des neuen MP4/7A, der an diesem Wochenende erstmals an einem Grand Prix teilnehmen sollte.
Das Team Andrea Moda Formula war erneut anwesend und schaffte es bis kurz vor Ende der Meldefrist, die beiden Rennwagen des Typs S921 startklar zu machen. Da der als zweiter Fahrer vorgesehene Formel-1-Neuling Perry McCarthy allerdings keine Superlizenz vorweisen konnte, wurde nur einer der beiden Wagen für Roberto Moreno zum Rennwochenende zugelassen.
Mit Ayrton Senna und Nigel Mansell (jeweils einmal) traten zwei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an. Mansell gewann dabei den Großen Preis von Brasilien als dieser in Rio de Janeiro ausgetragen wurde.
Training
Durch die Teilnahme Morenos traten an diesem Wochenende erstmals in der laufenden Saison 31 Piloten an, um sich für einen der 26 Startplätze zu qualifizieren. Da nach wie vor nur 30 Fahrzeuge für die regulären Trainingseinheiten zugelassen wurden, musste das aus den Vorjahren bereits bekannte Verfahren der Vorqualifikation am Freitagmorgen durchgeführt werden. Neben Moreno mussten die beiden Larrousse-Piloten Bertrand Gachot und Ukyō Katayama sowie Michele Alboreto für Footwork und Andrea Chiesa für Fondmetal daran teilnehmen. Moreno schied aus, sodass sich für Andrea Moda erneut keine Möglichkeit zur Rennteilnahme ergab.
Mit um fast zwei Sekunden kürzeren Rundenbestzeiten gegenüber den für die zweite Reihe qualifizierten McLaren-Piloten Senna und Gerhard Berger sicherten sich die beiden Williams-Fahrer Mansell und Riccardo Patrese am dritten Rennwochenende des Jahres bereits zum dritten Mal die erste Startreihe. Michael Schumacher und Jean Alesi teilten sich die dritte Reihe vor Martin Brundle und Pierluigi Martini.
Rennen
Da Bergers Motor nicht rechtzeitig zur Aufwärmrunde gestartet werden konnte, musste der Österreicher aus der Boxengasse starten. Mansell gelang kein guter Start, sodass er sich gegen Schumacher und Senna verteidigen musste, während sein Teamkollege Patrese in Führung ging. Im Verlauf der ersten Runde überholte Senna Schumacher auf der Außenbahn einer Kurve.
Die Dominanz der beiden Williams FW14B zeigte sich darin, dass sich die beiden Piloten vom Rest des Feldes absetzen konnten, obwohl sie sich während der folgenden Runden um die Spitzenposition duellierten. In Runde 13 fand Schumacher erneut einen Weg, um an Senna vorbeizuziehen. Dieser fiel wenig später zudem hinter Alesi und Brundle zurück und schied schließlich in der 17. Runde aufgrund eines Elektronikdefektes aus.
Thierry Boutsen und Johnny Herbert schieden aus, nachdem sie im Kampf um den siebten Rang kollidiert waren. Der zweite Ligier-Pilot Érik Comas musste wenig später wegen eines Getriebeschadens aufgeben.
Mit dem Sieg von Mansell vor Patrese und Schumacher ergab sich dieselbe Podiumsbesetzung wie bereits zwei Wochen zuvor beim Großen Preis von Mexiko. Der dritte Doppelsieg im dritten Rennen bedeutete die maximal bis dahin mögliche Punktezahl sowohl für das Team Williams als auch für Mansell und Patrese. Alesi erreichte das Ziel als Vierter vor seinem Teamkollegen Ivan Capelli. Der Vorqualifikant Alboreto wurde Sechster.
Meldeliste
Klassifikationen
Qualifying
Rennen
WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).
Fahrerwertung
Konstrukteurswertung
Einzelnachweise
Weblinks
- Rennergebnis auf der offiziellen Website der Formel 1
- Rennergebnis auf "Motorsportarchiv.de"



